Ich lebe im geplanten Morgen
Mache mir ständig Sorgen
über alles und nichts.
Ja, das gibt mir den Kick.
Ich greif nach der Tasse.
Das braune Gift. Bitter-süß. Gesenkter Blick.

Die Listen werden länger.
Ich will es noch viel schneller.
Alles haben, gib es mir.
Es gleicht einer Gier.
Zu siegen. Kein scheitern. Keine Fehler.
Wagen geht nicht. Angst zu versagen.

Der Druck treibt uns an.
Besser werden, schneller sein.
Für ein besseres Morgen.
Was wenn ich‘s doch nicht kann?

Doch dann kommt der Kopf.
Der spielt nicht gern mit.
Das Spiel der Lügen, der Versprechen um nichts.
Glaubenssätze, an denen ich zerbrich.

Sie holen mich ein.
Bin nicht schnell genug gelaufen.
Der Wille war zu klein.
In steter Begleitung, Zweifel trudeln ein.
Ich liege auf der Strecke.
Das kann‘s doch nicht sein.
Wie schön muss sie sein, die Sicht von oben.
Die Zweifel toben.

Aufstehen! Weglaufen! Erster sein, besser sein!
Der Lauf um‘s bessere Leben.
Die Pläne so groß und doch so klein.
Doch nach greif ich daneben.

Mein Kopf dröhnt laut.
Ich nehm‘s in Kauf.
Für ein besseres Morgen.
Ich scheiß jetzt drauf.

Ich lauf gerade aus.
Das Ziel in Sicht.
„Wenn ich‘s geschafft hab wird alles besser“
Doch niemand hält was er verspricht.
Auch nicht ich.

Gesenkter Kopf. Kurs nach vorn.
Warten auf Freitag.
Größter Ansporn.
Bis endlich die Zeit kommt.
Zeit für das was zählt.
Doch das was zählt ist jetzt.
Kein morgen. Kein Gehetz.
Einfach mal Leben. Das wird unterschätzt.

Jedoch! Wir warten. Warten auf morgen.
Warten auf Freitag. Warten bis ich Zeit hab.
Die Zeit, die nie kommt.
Es gleicht der Front.
Warten auf den Feind.
Bis die Zeit verstreicht.

Nach Zittern folgt Zorn.
Wir greifen zu. Neuer Mut.
Kein Halt. Sind verlorn‘.
Kein Schrei. Mir geht‘s gut.

Die Geschichten bleiben ungeschrieben.
Wann hören wir auf Dinge aufzuschieben?
Ein Minenlauf auf Dornen
zum besseren Morgen…